Freitag, 23. November 2007

"Eine Hand voll Zukunft" von Burkhard Hergesell

Dieses Buch sollte zumindest jeder Bremerhavener gelesen haben, denn es sind Geschichten von Menschen, die in unserer Stadt leben. Es sind Geschichten über Arbeitsmigrantinnen und -migranten in Bremerhaven 1955-2005. Ich war gestern Abend bei der Lesung von Burkhard Hergesell und war begeistert. Wie einfühlsam und rücksichtsvoll er die Gespräche mit den Migranten schildert, hat mich sehr berührt. Auch ich mache ja manchmal den Fehler, unsere ausländischen Mitbürger alle in einen Topf zu werfen und mich über sie aufzuregen. Aber wenn man diese Geschichten hört, wird einem doch klar, dass sie eben nicht alle gleich sind und dass hinter jeder Einwanderung ein anderes Schicksal steht und eben oft nicht ein einfaches. Wieviel Mut oder Verzweiflung es manchmal braucht, um sein Leben in einem fremden Land zu verbringen und alle Brücken hinter sich zu lassen, das wird in diesem Buch sehr anschaulich geschildert. Auch die über 80 Abbildungen der Fotojournalistin Mareike Schreuder dokumentieren die alte und die neue Lebenssituation der interviewten Gesprächspartner sehr eindrucksvoll. Es ist also ein Buch, das man in einem Zug durchliest, weil die spannendsten Geschichten eben doch das Leben selbst schreibt.

Keine Kommentare: